Hijab

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Montag, 17. November 2008

Gründe für eine Frau das Kopftuch auch als Nicht-Muslima zu tragen,...


Viele fragen sich sicher, warum sollte man in unserer modernen Welt Kopftuch tragen - wenn man als Frau nicht gerade dem Islam angehört und Muslima ist?
Genauso könnte man sich aber auch fragen, warum eine Frau Röcke und keine Hosen trägt, oder warum sie die Haare lang statt kurz trägt.
Gründe ein Kopftuch und lange bedeckende Kleidung, wie lange Röcke und langärmelige Oberteile zu tragen kann es für eine Frau viele geben:
  • der Kleidungsstil gefällt Ihr so gut, das sie die Kleidung gern tragen möchte
  • sie gefällt sich mit Kopftuch und findet sich hübsch damit
  • sie trägt es als Accessoire oder anstatt anderer Kopfbedeckung wie Hüte oder Mützen
  • sie zieht sich eher konservativ an und trägt sowieso meist lange Röcke und langärmelige Oberteile und findet daß das Kopftuch dies perfekt abrundet
  • sie will durch ihr Aussehen nicht auffallen
  • sie möchte nicht belästigt werden
  • sie mag die Blicke der Männer auf Beinen, Po und Brüsten nicht, da sie ihr unangenehm sind und versucht sich diesen durch die Kleidung zu entziehen
  • sie zeigt ihren Körper nicht gern
  • sie mag sich nicht zu freizügig kleiden, sondern bevorzugt eher unfreizügige Kleidung
  • sie will nach ihrer Persönlichkeit beurteilt werden und nachdem was sie sagt und denkt - und nicht nach ihrem Äußeren
  • sie möchte das man sie höflich und mit Respekt behandelt
  • sie mag das Gefühl Kopftuch zu tragen und sich verhüllt zu wissen
  • sie ist der Meinung das Ihr Aussehen ihr gehört und möchte ihre vollständige Schönheit nur dem Geliebten Partner und ausgewählten Personen zugänglich machen
  • sie möchte, daß nur der Partner sich an Ihrer Schönheit erfreuen kann
  • Sie trägt es aus Liebe, weil sie ganz dem geliebten Partner gehören möchte und auch Ihr Aussehen und ihre Schönheit ihm allein gehören sollen
  • usw. - es gibt sicher noch viele andere Gründe um das Kopftuch als Kleidungsstück oder Accessoire zu tragen
Es gibt viele Gründe, warum eine Frau ein Kopftuch tragen kann und will - selbst wenn sie keine Muslima ist und es keine religiösen oder traditionellen Gründe dafür gibt. Und ich finde, selbst wenn einer Frau, diese Art Kleidung gefällt - sei es nun, weil sie findet daß sie darin gut aussieht oder weil sie die durchaus praktischen Vorzüge mag - und sie diese Kleidung tragen möchte, sollte sie das tun können.
Ich finde es gibt keinen Grund die Religion zu wechseln, nur weil man eine bestimmte Art von Kleidung und Mode gerne tragen möchte. Und man trägt die Kleidung ja nicht weil man sich damit über die Muslimas lustig machen möchte, man trägt Kleidung und Kopftuch ja teilweise aus den selben Gründen wie eine Muslima. Zudem ist eine Frau, die zwar keine Muslima ist aber trotzdem gerne Kopftuch (Hijab), lange Röcke und langärmelige Oberteile trägt - sich also im selben Stil wie eine Muslima kleidet - doch eine willkommene Unterstützung für alle Muslimas, die es in unserer Gesellschaft leider, auf Grund ihres Kopftuches was ja ein Teil Ihrer Religion und Tradition ist, nicht leicht haben.
Meiner Meinung nach, gehört einer Frau ihr Körper (der ja nun mal mal schöner und erotischer als der eines Mannes ist) - und somit ihr Aussehen, ihr äusseres Erscheinungsbild, ihre Schönheit und Attraktivität - ganz alleine. Und sie selbst entscheidet, was sie damit macht, ob sie dieses Gut nun jeden sehen lässt oder es für sich behält und es mit Kopftuch und langer bedeckender Kleidung verhüllt - und so nur bestimmten Menschen mehr von sich zeigt - oder sich sexy anzieht und Beine und Dekolleté zeigt, das liegt bei jeder Frau ganz alleine.
Ich finde zu entscheiden, was und wieviel jeder von Ihr sehen darf ist das Recht einer jeden Frau und somit hat auch jede Frau ein Recht zu wählen, ob sie Kopftuch tragen möchte - ganz egal, ob sie nun Muslima ist oder nicht.

Und genauso handhabe ich es auch - ich bin keine Muslima und würde auch nicht zum Islam übertreten wollen, aber ich mag den Kleidungsstil: lange Röcke, Oberteile mit langen Ärmeln und Kopftuch. Ich finde, das es einfach schön aussieht und fühle mich schön und vor allem wohl darin. Und trage es aus diesen Gründen auch selbst - und das fast immer.
Besonders gut finde ich, das ich von den Männern nicht so begafft werde, das mag ich nämlich überhaupt nicht - und habe auch meine Gründe dafür.
Schön ist das alle Freunde und Bekannte das akzeptieren, das ich mich so kleide - einige finden es gut und es gefällt ihnen, andere finden es eher weniger gut, aber sie akzeptieren es - und das ist doch die Hauptsache, das ich so wie ich bin und sein möchte akzeptiert werde,...




4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Ich finde deine Einstellung sehr stark. / auch wenn ich mir persönlich nicht vorstellen könnte so zu leben. Du hast meinen Respekt, dass du dein Ding so durchziehst wie du es machst, & dir treu bleibst :)

Anonym hat gesagt…

Hi. Ich hatte mir das auch überlegt ab und zu ein Kopftuch zu tragen, weil es angenehm ist und schön aussieht. Ich hatte aber eine Freundin gefragt, die meinte das sei eine Beleidigung und ich soll lieber einen Turban tragen. Wie sieht deine Erfahrung aus ? Hast du mal wen gefragt?

Anonym hat gesagt…

Liebe Christina,

toller Artikel!
in den USA ist das, was Du machst, unter Christen eine Bewegung: Google mal "head covering movement"...

Liebe Grüße und Gottes Segen

Martin

Amirah (Diana) hat gesagt…

@ Martin: Hallo Martin,
Ja, davon habe ich schon gehört und auch schon viel darüber gelesen - da gibt es viele Blogs und teilweise auch YouTube Kanäle zu dem Thema. Es gibt, glaube ich, auch eine Seite, die direkt "The Headcovering Movement" heißt, wo aber auch Frauen schreiben, die eigene Blogs und YouTube Kanäle haben. Finde das wirklich irre interessant, zumal da auch ein paar Mädchen im Teenageralter mitmachen.
Hierzulande ist es nicht wirklich verbreitet, auch als Christin ein Kopftuch zu tragen - ich persönlich kenne nur drei, wovon es nur eine regelmäßig trägt, eine andere trägt es nur wenn sie Lust darauf hat - und die dritte trägt es zwar auch immer, aber sie hat sich wegen einer Krankheit dazu entschlossen - eine besonders aggressive Variante, des sog. "Kreisrunden Haarausfalls" hat bei ihr dazu geführt, dass sie all ihre Körperbehaarung verloren hat - überall, auch auf dem Kopf. Perücken will sie nicht tragen und die, die sie bisher hatte verträgt sie nicht - und so hat sie sich dazu entschlossen ein Kopftuch zu tragen - so wie eine Muslima es trägt, denn so sieht man wenigstens nicht, dass sie keine Haare mehr hat. Und das wäre schlimmer für sie, als für eine Muslima gehalten zu werden. Ich habe ihr dabei ein wenig geholfen und ihrem Mann gefällt das auch ganz gut. Sie ist auch Christin, allerdings ist sie nicht sehr religiös - sie hat erst vor kurzem angefangen sich etwas mehr mit ihrer Religion, dem Christentum, zu beschäftigen - wobei ich ihr natürlich auch gerne behilflich bin.
Ansonsten sind alle Kopftuchträgerinnen, die ich kenne muslimische Frauen, bzw. Muslimas, die es aber durchaus begrüßen und gut finden, dass ich als Christin auch ein Kopftuch trage. Mit denen kann ich mich aber auch ganz gut darüber austauschen, denn die Ansichten von Kopftuchtragenden Christinnen und Musliminnen sind ja recht ähnlich und auch die Hintergründe, warum ein Kopftuch getragen wird, sind bei beiden recht ähnlich - auch wenn es hier und da schon ein paar Unterschiede gibt.
Und von meinen muslimischen Freundinnen mit Kopftuch will mich auch keine zum Islam "bekehren" es ist für sie okay, dass ich Christin bin, genauso, wie es für mich okay ist, dass sie Musliminnen sind.
Aber auch wenn es hier in Deutschland eher unüblich ist ein Kopftuch zu tragen, insbesondere für Deutsche und Christinnen, wie mich, so finde ich es doch Schade, dass es soviele Vorurteile und Anfeindungen gegen das Kopftuch gibt.
Und auch wenn ich Christin bin, so bleibe ich davon doch auch nicht verschont - zum einen, eben, weil ich ein Kopftuch trage und zum anderen auch, weil ich wohl oft auch für eine Muslima gehalten werde. Aber beides ist kein Grund, mich eine "Kopftuchschlampe" zu nennen oder mich mit anderen gemeinen Kraftausdrücken zu belegen - was in letzter Zeit leider immer häufiger vorkommt.
Allerdings trauen sich die wenigsten, mir das direkt ins Gesicht zu sagen, solche Sachen höre ich meist im Vorbeigehen, hinter meinem Rücken oder hinter vorgehaltener Hand.
Naja, es ist wie es ist.
Aber trotzdem danke für Deinen Hinweis - ich werde mich da mal wieder umsehen, denn ich habe an die Kopftragenden Christinnen in Amerika und "The Headcovering Movement" schon länger nicht mehr gedacht - schön, dass Du mich mal wieder daran erinnert hast.

Liebe Grüße und Gottes Segen

Christina / Amirah / Diana